Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK

Hannah Friedrich (19) bei ihrer Aufgabe: Im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres unterstützt sie den Krankentransport beim DRK-KV Hohenlohe.Oliver Färber
Hannah Friedrich (19) bei ihrer Aufgabe: Im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres unterstützt sie den Krankentransport beim DRK-KV Hohenlohe.
FSJ Hannah FriedrichOliver Färber

Hannah Friedrich (19) und Benjamin Nerisha (20) haben sich für FSJ entschieden. Sie sprechen über ihre Erfahrungen.

Hannah Friedrich (19)
FSJ im Krankentransport

Wenn die Abiturientin von ihrem  Wohnort Mulfingen aus zu ihrer Arbeit  in der Rettungswache Künzelsau des  DRK-Kreisverband Hohenlohe aufbricht,  dann ist sie jedes Mal gespannt auf ihren  Tag. „Es ist interessant, unterschiedliche  Menschen kennen zu lernen“, sagt Hannah  Friedrich und lächelt. Seit dem 1.  Oktober gehört die 19-Jährige zum Team  des Roten Kreuz. Im Rahmen ihres Freiwilligen  Sozialen Jahrs (FSJ) leistet sie  ihren Dienst im Krankentransport – und  hat sichtlich Spaß an ihrer Aufgabe.

„Wenn man sich mit den Patienten  unterhält, dann bekommt man viel mit“,  berichtet sie. Ihr gefalle dieser Kontakt  sehr. Auch mit den Kollegen, mit denen  sie ja viele Stunden täglich unterwegs  sei, schätze sie das Miteinander. Mit allen  verstehe sie sich gut. Schwieriger seien  Dinge, die sie beschäftigten. „Gerade die  Schicksale älterer Menschen“, nennt sie  ein Beispiel. Es mache sie schon auch  traurig und berühre sie, gerade was einsame  Senioren in Heimen angehe. 

Angefangen hatte alles mit der Bewerbung.  Erste Ansprechpartner fand sie  bei der Rettungsdienstleitung des DRK  Hohenlohe. Über das Team Freiwilligendienste  des DRK-Kreisverbands in  Aalen, das sich zentral um Stellen und  Interessenten fürs FSJ in Baden-Württemberg  kümmert, hat es dann geklappt.  Sie konnte in der Rettungswache Künzelsau  anfangen. Zunächst stand aber  eine kostenlose Qualifikation in Sinsheim  zur Rettungshelferin an. „Schon das hat  Spaß gemacht“, versichert sie. Es sei  machbar gewesen, die Lerninhalte in  sich aufzusaugen. „Und es bringt etwas  für die Zukunft. Erste Hilfe kann man  schon brauchen“, fügt sie hinzu. Gerne  würde sie die höhere Qualifikation zum  Rettungssanitäter noch nachziehen, die  bei Eignung jeder erhalten kann, und die  Chance bietet, später im Rettungsdienst  beispielsweise auch neben dem Studium  zu arbeiten.

Heute steigt sie mit einer Kollegin aus  dem Krankentransportwagen. Ob das für  die beiden nicht körperlich zu anstrengend  wird, wenn sie Schwergewichte  antreffen? Friedrich winkt ab. Zum einen  gebe es die einen oder anderen modernen  Hilfsmittel. Zum anderen gehöre es  eben zur Arbeit hinzu, auch wenn es  manche Treppenhäuser nicht einfach  machten. „Und wir könnten auch jederzeit  eine Tragehilfe mit hinzu ziehen“,  weiß die 19-Jährige.

Überhaupt kein Problem  machten ihr die Arbeitszeiten, auch  wenn Schichtdienst und auch Wochenendienste  dazu zählten. „Es gibt ja trotzdem  freie Tage“, merkt die Mulfingerin an. Auch  für ihr privates Umfeld gebe es da keinen  Grund zum Klagen.

Besonders spannend sind für sie die  Praktikums-Zeiten, die sie auf dem Rettungswagen  verbringt. Anders als der  Krankentransportwagen rückt dieser meist  mit Blaulicht und Martinshorn zu medizinischen  Notfällen und Unfällen aus. Dort  sind die Anforderungen höher, ist das, was  sie zu sehen bekommt, manchmal härterer  Natur. „Ich habe aber kein Problem  damit, Blut zu sehen“, versichert sie. Sich  um derlei Verletzungen zu kümmen, auch  das gehöre zum Job.  Gerade die Hilfe am Nächsten ist ihr  wichtig. Diesen Drang lebte sie schon vor  ihrem Engagement beim DRK aus – und  geht ihm immer noch in der Mannschaft  der Freiwilligen Feuerwehr Mulfingen  nach.

Völlig zielstrebig hat sie übrigens  nicht den Weg zum FSJ gefunden. „Nach  meinem Abitur 2023 war ich mir nicht sicher,  was ich nun machen will“, gibt sie  mit einem breiten Grinsen zu. Ihre Überlegung  war dann, ein FSJ zur Überbrückung  einzuschieben. „Ich wollte etwas  Abwechslungsreiches machen“, sei ein  wichtiges Kriterium dabei gewesen. Dann  habe sie gehört, dass es möglich sei, den  Dienst beim DRK Hohenlohe im Krankentransport  zu absolvieren. „Das war auch  noch ganz in meiner Nähe“, nennt sie den  zweiten Vorteil.

Und ihre Entscheidung hat sie noch zu  keinem Moment bereut. „Ich kann das  nur empfehlen. Es macht Spaß, und man  macht gute Erfahrungen“, versichert sie.  Besonders sei ihr gleich aufgefallen, wie  freundlich sie auf der Wache empfangen  worden sei. „Es herrscht dort so eine angenehme  familiäre Atmosphäre“, hat sie  bemerkt. 

Ansprechpartner beim DRK Hohenlohe:
Kai Schlecht, Leiter Rettungsdienst,
Tel. (0 79 40) 92 25 - 13, kai.schlecht(at)drk-hohenlohe(dot)de

Benjamin Berisha (20)
FSJ bei den Sozialen Diensten 

Keine Lust auf den Job – das gibt  es bei Benjamin Berisha nicht. „Ich  freue mich jeden Tag, wieder dabei  zu sein“, sagt der Künzelsauer. Er hat  sich dafür entschieden, sein Freiwilliges  Soziales Jahr (FSJ) bei den Sozialen  Diensten des DRK-KV Hohenlohe  zu absolvieren.

Seine Aufgaben seien  besonders abwechslungsreich, und  er schätze das Miteinander. „Eigentlich  bin ich flexibel, alles, was anfällt,  zu tun“, meint er. Etwa die Hälfte  seiner Zeit verbringt er derzeit in der  Tagespflege, hilft dabei, Menschen  mit Demenz im Rotkreuz-Zentrum in  Gaisbach zu betreuen. Das bedeutet  Unterstützung beim Essen oder auch  mit den älteren Menschen zu basteln.  „Das macht echt mega Spaß“, erklärt  er mit leuchtenden Augen. Vor allem  sei es schön, dass sich die Senioren  über das Beieinandersein – auch mit  ihm – so freuten. 

Eingesetzt wurde er auch bereits im  Fahrdienst. Dann holt er die älteren  Menschen Zuhause ab und bringt sie  abends wieder dorthin zurück, oder  er bringt die Fahrzeuge des DRK zur  Wartung oder an andere Orte und holt  sie wieder ab. Auch die Verwaltung  unterstützt Berisha hin und wieder,  checkt die Unterlagen, die aus den  Kleiderläden aus Künzelsau und Öhringen  kommen. Ordner schreddern,  Hausnotrufgeräte reinigen, Kleidercontainer  versetzen, überall da, wo es  eine hilfreiche Hand braucht, ist der  20-Jährige gern zur Stelle. 

Nachdem er sich beim DRK Hohenlohe  informiert hatte, habe er den Job  schnell über das Team Freiwilligendienste  beim DRK-KV Aalen erhalten. 

Ansprechpartnerin beim DRK Hohenlohe:
Daniela Ruckser, Leiterin Soziale Dienste,
Telefon (0 79 40) 92 25 - 17,  daniela.ruckser(at)drk-hohenlohe(dot)de